Letterbox - Erste Woche

Inspiration

Vor ein paar Wochen habe ich mir Ring Fit Adventure für die Nintendo Switch geholt. Nach den ersten paar Übungen, wurde ich gefragt, ob ich eine Erinnerung für mein nächstes Training einrichten wollte und das habe ich auch im Handumdrehen gemacht. Am nächsten Tag, ich hab schon gar nicht mehr an die Erinnerung gedacht, leuchtet auf einmal der Home-Button der Nintendo Switch blau auf. Das war das erste Mal, das ich selber die Notification LED der Switch gesehen habe.

Dieses kleine Licht rief urplötzlich tausende Erinnerungen in mein Gedächtnis von früheren Nintendo Konsolen, die ein ähnliches Feature hatten. Ich erinnerte mich daran zurück, wie ich mich gefreut habe, wenn ich eine Nachricht über den Wii U Chat erhielt. Aber noch viel presenter waren die Erinnerungen an den Nintendo Briefkasten (Swapnote). Wie ich damals mit meinen Schulfreunden kleine Briefe hin und her geschickt habe, in Zeiten bevor Instant Messaging ein großes Ding war.

Und dieses Gefühl habe ich vermisst.
Langsamere, persönlichere Nachrichten mit meinen liebsten Menschen auszutauschen. E-Mails bieten zwar eine Möglichkeit längere Briefe mit jemanden zu schreibe. Aber wenn ich ehrlich bin, dann schaue ich nicht in mein Postfach, ob mir meine Freunde eine Nachricht geschickt haben. Ich erwarte eher den hundertsten Newsletter oder eine Rechnung der GCloud.

Also gut. Wir leben in der moderne, es muss also eine neue App her.

Vorüberlegungen

Für mich haben die folgenden Punkte einen großteil des Charmes des Nintendo Briefkasten ausgemacht:

  1. Briefe werden per Hand gemalt. Es gibt kein Text Tool. Jeder Text muss bewusst gemalt werden und kann mit Zeichnungen ergänzt werden.
  2. Man kann aus verschiedenen Hintergründen auswählen, wodurch jeder Brief kontextuell dekoriert sein kann.
  3. Erhaltene Briefe werden animiert. Dabei wird ein Pinselstrich nach dem anderen hinzugefügt, in derselben Reihenfolge, wie sie der Erschaffer gesetzt hat.

Außerdem finde ich das Konzept der App Slowly recht interessent, habe aber noch keine Ahnung, ob und wie man das implementieren könnte. Mit der App kann man mit zufälligen Menschen auf der Welt Brieffreundschaften schließen. Dabei erscheinen gesendete Briefe allerdings nicht sofort im Postfach des Empfängers, sondern basierend auf dem Aufenthaltsort der Personen müssen diese eine Weile “reisen”. Ein Brief, der von einer Person aus Deutschland zu jemanden aus Deutschland geschickt wird, braucht dabei zum Beispiel 10 Minuten und ein Brief, der über die halbe Welt geschickt werden muss ein paar Stunden. Das entschleunigt die Konversation und man wählt jedes Wort mit mehr bedacht.

Autor
Niklas Vlach
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